RSpV 06 Schwenningen

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Sonntag, 28. November 1999

Crossrennen in Fürth:
Tobis Nestle Sieger der Männerklasse
Thorsten Struch bei der Jugend vorne

Baden-Württembergischer Jugend-Cross-Meister auch in Bayern vorn / Nico Graf vom RSpV Schwenningen erneut auf Rang 12

(rg) Bei den offenen bayerischen Meisterschaften im Rad-Cross siegte bei der Jugend Thorsten Struch vom RSV Stuttgart-Vaihingen. Als sein stärkster Widersacher, der deutsche Jugendmeister Felix Gniot vom RSC Kleinmachnow nach einem Defekt zurückfiel, war für den WRSV-Fahrer der Weg frei. Die weiteren WRSV-Fahrer Benjamin Brandauer vom RSC Biberach und Nico Graf vom RSpV Schwenningen kamen auf die Ränge acht und zwölf.

Vom Start weg setzte sich Thorsten Struch vom RSV Stuttgart-Vaihingen an die Spitze des 27 Fahrer starken Feldes dieser offenen bayerischen Meisterschaften im Cross-Radsport. Schon in der ersten Runde bildete sich eine Spitzengruppe, die den Rest des Feldes bereits deutlich distanzieren konnte. Mit dabei hier der deutsche Jugendmeister Felix Gniot vom RSC Kleinmachnow, Heinrich Haussler aus Cottbus und die bayerischen Fahrer Sebastian Körber aus Nürnberg und Sebastian Schwager aus Ansbach.

Nico Graf vom Radsportverein Schwenningen erwischte keinen guten Start. Als ihm zudem an einer entscheidenden Stelle die Kette absprang, verlor er viel Zeit beim Richten des Rades. Am Ende belegte der Schwenninger den zwölften Rang. Aber auch der deutsche Jugend-Meister Felix Gniot blieb nicht ohne Defekt. Als dem Fahrer aus Kleinmachnow die Sattelhalterung brach, sah sich Thorsten Struch plötzlich alleine an der Spitze. Felix Gniot kam nicht mehr heran und am Ende siegte Thorsten Struch vom RSV Stuttgart-Vaihingen vor Felix Gniot vom RSC Kleinmachnow und Heinrich Haussler aus Cottbus. Auf Rang vier holte sich der Nürnberger Sebastian Körber die bayerische Meisterschaft vor dem Ansbacher Sebastian Schwager auf Rang fünf. WRSV-Fahrer Benjamin Brandauer vom RSC Biberach kam auf den achten Rang. 24 Fahrer beendeten das Rennen.

Die Platzierungen der Fahrer des württembergischen Radsportverbandes WRSV:

Sonntag, 28.November 1999 Cross-Rennen in Fürth Ergebnis Jugend 1. Torsten Struch RSV Stuttgart-Vaihingen 2. Felix Gniot RC Kleinmachnow 3. Heinrich Haussler RSC Cottbus 4. Sebastian Körber RSG Nürnberg 5. Sebastian Schwager bikesport Ansbach 6. Christoph Niemann BRC Zugvogel Berlin 7. Florian Wolf RC Kleinmachnow 8. Benjamin Brandauer RSC 62 Biberach 9. Karl Schoknecht RC Kleinmachnow 10. Andreas Müller ESV Lok Zwickau 11. Andy Schmidt ESV Lok Zwickau 12. Nico Graf RSpV Schwenningen 13. Marco Nurminger RC Germania Weißenburg 14. Richard Kißling E-Racers Augsburg 15. Richard Sistenich RV Pfeil Magstadt 16. Christian Herde RSG Augsburg 17. Michael Görig RC Günzach 18. Alexander Beer RC Germania Weißenburg 19. Markus Knoll SV Grün-Weiß 90 20. Philipp Abe SV Grün-Weiß 90 21. Marcel Schmidt RV Pfeil Magstadt 22. Marco Doster RV Empfingen 23. Tobias Riedl RMV Concordia Strullendorf 24. Patrick Hamann RSG Frankfurt

Bild: Nico Graf, RSpV Schwenningen

Bericht von Winfried Köppelle, Radsport 48/99 vom 30.November 1999:

Cross Fürth, 28.11.99:
Tobias Nestle (München) neuer Bayerischer Meister - Sebastian Körber (Nürnberg) siegt im Jugendrennen, Robert Heinrich (Augsburg) im Juniorenrennen

(Fürth, 28.11.99) Quasi im Schnellverfahren wurde er erst vor wenigen Tagen in die weiß-blaue Landeshauptstadt eingebürgert, und nun ist er bereits neuer Bayernmeister: Der Ex-Ludwigsburger Tobias Nestle holte sich wie im Vorjahr den Sieg beim traditionellen August-Bätz-Preis im mittelfränkischen Fürth. Durch den Vereinswechsel zum RC "Die Schwalben" München konnte er sich damit auch gleichzeitig den Bayerischen Meistertitel 2000 gutschreiben lassen.

Bild: Tobias Nestle, Sieger in Fürth und Bayerischer Meister

Vom Start weg ließ der 24jährige keinen Zweifel daran, wen es bei idealen äußeren Bedingungen - griffiger Untergrund bei sonnigen 6°C - zu schlagen galt. Lediglich Altmeister Ralph Berner (Frankfurt) zeigte ein ebenfalls aggressives Rennen, behielt das gesamte Rennen Tuchfühlung zu Nestles acht Kilo leichtem Alu-Renner und bestätigte damit seine "klar steigende Tendenz" im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften Mitte Januar, auch wenn er in der letzten Runde nicht mehr folgen konnte. In der Bayernwertung belegte der Titelverteidiger und frischgebackene Vater Matthias Lastowsky (Weißenburg; 12. Platz) Rang drei hinter dem Dritten der Mountainbike-DM, dem 20jährigen Thomas Hierlwimmer (Neustadt; 7.).

Zwei schwere Stürze, die jedoch glimpflich abliefen, prägten das Jugendrennen: "Ich hörte nur einen dumpfen Aufprall - doch als ich mich umdrehte, sprang dieser Teufelskerl bereits wieder auf sein Fahrrad", schilderte ein einheimischer Zuschauer verblüfft die rennentscheidende Schlüsselszene am Doppelhindernis. Der Pechvogel: der Deutsche Meister Felix Gniot (Kleinmachnow). Einige Runden zuvor war ihm der Sattel abgebrochen war, jetzt überschlug er sich spektakulär mit dem Ersatzrad. Fahrrad und Fahrer überstanden das Malheur, den Gesamtsieg verlor der Berliner Vorstädter jedoch an den Württemberger Torsten Struch. Dieser wohnt dort, wo Tobias Nestle studiert: in Stuttgart-Vaihingen, und gehört wie Gniot zu den Topfavoriten für die DM.

Als schnellster Bayer setzte sich der talentierte Sebastian Körber (Nürnberg; 4.) gegen seinen Namenskollegen Sebastian Schwager aus Ansbach (5.) durch. Die beiden 15jährigen gehören zu den ganz wenigen bayerischen Straßenfahrern, die sich im Winter Spritzigkeit und Fahrtechnik im Gelände holen - wie ihre hervorragenden Ergebnisse im Sommer zeigen, macht das auch Sinn. Dritter der Landesmeisterschaften wurde Marco Nurminger (Weißenburg).

Im Rennen der 17 bis 18jährigen drehte dann auch Hanka Kupfernagel ihre Runden, und zwar derart flott, dass den meisten Jungmännern hören und sehen verging. Mit Michael Fischer (Magstadt), dem deutschen Mountainbike-Meister Felix Schmidt (Dresden) und Tilo Dorowski (Kleinmachnow) schafften es lediglich drei Junioren, sich vor der Weltranglistenersten aus Berlin zu plazieren. Dem neuen Bayernmeister Robert Heinrich (Augsburg; 7.) gelang das nicht: Er erobert sich zwar vor David Roderer (Neubau; 9.) und David Lischka (Weißenburg; 12.) den Titel, mußte aber neidlos die Überlegenheit der Berlinerin anerkennen. Für Lischka wäre im übrigen mehr drin gewesen, hätte er sich nicht an exakt derselben Stelle wie im Jugendrennen Felix Gniot böse überschlagen.